Der Trailer zu TRUTH AND DARE ist online ...

Mehr unter https://vimeo.com/74362859

Für das performative Projekt HOW TO DISAPPEAR COMPLETELY (AT) - Premiere ist voraussichtlich Ende Februar 2014 im PATHOS München - brauchen wir eure Unterstützung. Hier findet ihr einen Fragebogen zum Download (als pdf und doc). Wenn ihr mögt, nehmt euch ein bisschen Zeit und beantwortet die Fragen. Einsendeschluss ist der 13. Oktober 2013, die Kontaktdaten findet ihr im Fragebogen.

Vielen Dank für eure Unterstützung.

Das war TRUTH AND DARE. Vielen Dank an alle, die teilgenommen haben.

Und das schreibt die Süddeutsche: "Wie viel Exotik [...] gerade in der Nähe liegen kann, zeigt "Truth and Dare", entworfen von Barbara Balsei, Anna van Leen, Sebastian Linz und Linda Löbel. Fünf Tage lang bewohnte Löbel das Pathos-Atelier, bezog ein selbst gewähltes Gefängnis, in dem sie verhört wurde. Von Theaterbesuchern, die sie alles fragen konnten, was sie wollten. Löbel musste stets die Wahrheit sagen, und das Ergebnis, 20 Stunden Verhörprotokoll, von Balsei kondensiert zu einer Stunde Vortrag, ist einerseits bedrückend in seiner Intimität, andererseits aber auch erschütternd darin, wie gefährlich, anstrengend und herausfordernd es für viele Menschen offenbar ist, sich eine Stunde lang mit einem fremden Gegenüber beschäftigen zu müssen." (Egbert Tholl, SZ vom 15.07.2013)

Liebe Leser_innen,

morgen ist es vorbei und ich muss ehrlich sagen, dass ich mich auf die Freiheit freue. Vor allem auf das Laufen einer langen geraden Strecke. Heute waren die Vernehmungen in einem sehr dichten Zeitabstand und ich weiß nicht, ob es der Dauer der Performance und damit einhergehend meiner zunehmenden Schutzlosigkeit geschuldet ist oder ob einige der Personen, die heute da waren, es wirklich wissen wollten. Aber dieser Tag war weit intensiver als die Tage zuvor. Ich sitze hier blank, brüchig, aufgewühlt. Ich bin manipulierbar. Das ist die Erkenntnis.

Den vor zwei Tagen getroffenen Beschluss, mich von Negativität abzuwenden, weil das unfair gegenüber jeder positiven Begegnung wäre und nur Zeit und Energie kostet, habe ich nicht geschafft zu halten. Ich war heute nicht stark genug. Ich habe mich davontragen lassen. Zugegeben, auch aus Neugier. Und ich bin da gelandet, wo ich vor zwei Tagen begonnen hatte. Schade.

Aber so sind wir Menschen nun einmal. Verführbar.

Gute Nacht

Linda Löbel

Liebe Leser_innen,

Tag zwei ist vorbei. Mein Kopf ist voll von Gesichtern, Meinungen über mich und die Welt. Wenn ich die Augen schließe sehe ich vor allem Augenpaare, die auf mich gerichtet sind und wissen wollen, Fragen haben, zum Leben. Was ist richtig, was ist falsch, wie können wir bei uns bleiben und gleichzeitig beim Gegenüber, wie für uns sorgen und gleichzeitig alle anderen nicht vergessen? Als ob ich das wüsste. Ich merke, dass, je mehr ich rede, ich gar nichts weiß! Und auch nicht mehr sicher sein kann, ob das, was ich mal wusste, das Richtige ist. Doch eines habe ich gelernt, wir sollten versuchen uns durchs Leben zu spielen. Wir müssen ausprobieren und uns endlich ans Scheitern gewöhnen.

Was wir alle gemeinsam haben und so dringend brauchen, ist so einfach und doch im Alltag so schwer zu leisten und sich gegenseitig zu geben: Aufmerksamkeit!

Also bleibt achtsam!

Gute Nacht wünscht

Linda Löbel